Autor: Sabine

Was weiß Wasser…

Also die Idee, die Erde mit Wasser zu verbinden und dann ganz zum Wasser zu wechseln in der Malerei, erschien mir während der letzten Tage häufiger als eine Schnapsidee. Und während ich Schicht um Schicht wässrige Farbe über die verschiedenen Papiere laufen ließ, Spuren und Ausbreitung verfolgte, musste ich öfter an den Maler William Turner denken. Mir gefällt es, dass er in seinen Bildern nicht den Sturm, die aufgewühlte See, das Licht oder Bewegung malte, sondern ein malerisches Äquivalent wollte er finden. Jep, das habe ich auch probiert…. Was siehst du?

Erde und Wasser – Monasterio de San Piedra

In der Farbenlehre haut das so nicht hin, aber im echten Leben ist es so: wenn Erde und Wasser zusammenkommen – dann wird es grün… und was für eine Vielfalt von Farbtönen. Im Park des Monasterio de San Piedra konnten wir das bestaunen. Ein riesiges Gelände, der Weg führt teils auf Wegen, teils auf Treppen in Schluchten hinab, vorbei an Wasserfällen, die in kleine Seen und Flüsse münden, sich entlang schlängeln an Wiesen und durch Waldstücke. Wir kommen an versteckten Höhleneingängen vorbei und müssen durch Tunnel gehen, um schließlich wieder am Kloster anzukommen. Vor ein paar Monaten hat das Grün, das überbordende pflanzliche Wachstum in Kerala, mich zu einer Fotoserie inspiriert. Dieses Mal ist es die Verbindung von Wasser und Erde. Von fließendem und festem Dasein. Diese Unmengen von grünen Schattierungen… Ein Fest für die Sinne! Und dann noch das Glucksen und Gluckern des fließenden Wassers, das Brausen der Wasserfälle, oft schon zu hören, bevor wir den Wasserfall überhaupt sehen. Im vergangenen Jahr hat es hier mehrmals extremen Regen gegeben, was dazu führte, dass sämtliche …

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Sie lässt mich nicht los, diese Erde. Ein weiterer Versuch, einfach zu werden. Laufen lassen, das Wasser über die Erde. Spuren verfolgen. Verdichtungen. Lücken. Die Landschaft entsteht in der Bewegung. Schicht um Schicht. Die Erde folgt dem Wasser.

Volver al Origen…

…zurückkehren an den Ursprung… … aus Erde geschaffen, zur Erde werden. Der Schoß der Erde… … Vielfalt der Weiblichkeit… … Schöpfungslust. … was sonst! Und wie so oft, tauchen Themen in Varianten gleichzeitig auf, zum Beispiel hier: https://www.instagram.com/p/DJwyVv0P6tg/?igsh=MWxzNHRvNHJjazk1ZQ==

Erde, Erde, werde! – Teil 3

Pur werden. Erde. Aufgesammelt. Getrocknet und gesiebt. Zu feinem Staub. Mit Wasser lösen. Auf Papier. Nichts darstellen wollen. Da sein. Bewegungsspur. Dichte. Durchschimmern. Schicht um Schicht. Wieder auflösen. Anders verschieben. Ahnungslos. In letzter Runde aufreibend. Krumme und Gerade. In die Erde. Bezeugt. Das kommt dabei raus.

Schau mir in die Augen,…

Jede hat vermutlich ihre Erholungsstrategien, wenn es eng wird. Bei mir sind das Bilddiktate im Feld der Malerei. Wenn es also eine Pause braucht mit dem Versuch „einfache“ Bilder mit Erde zu malen, dann ziehe ich mir selbst geschriebene Zettel, auf denen Malanweisungen stehen, das sieht so aus: Und die setze ich dann um, mal auf einem Blatt, mal auf einer ganzen Reihe… und irgendwann geht es ohne Zettel frei weiter. Dabei entstehen Miniserien wie diese:

Der Weg nach Aniñon – und viele Weggefährten

Bis zu unserem Nachbardorf Aniñon sind es knapp 4 km, ein ziemlich direkter Wanderweg über die Hügel. Hier wächst viel. Klar, ist ja auch Frühling. Wir wollen wissen, wer hier alles mitmischt im bunten Wegsaum. Also los mit „picture this“, die Pflanze in den Bildfokus nehmen, klick, schon läuft die Erkennungsapp, zack, das Ergebnis steht fest, es handelt sich um…und dann steht da nicht nur der Name, sondern auch die Gattung und der Familienname. Diese Pflanzenwelt ist bunt und die jeweiligen Namen sind mindestens genauso schön und oft überraschend, deswegen sollen sie undbedingt genannt werden! Dann kommen noch die Geschichten dazu, die Verwendung, Heilkräfte und symbolischen Bedeutungen…also los. Machen wir uns auf den Weg. Diese etwas unscheinbare, aber sofort stachelig daher kommende Pflanze war eine der ersten Begegnungen. Flammen-Adonisröschen Was für ein großer Name für so kleine Blumen, die man fast übersieht. Kann aber auch brennendes Teufelsauge oder feuerrotes Blutströpfchen heißen. Wer macht eigentlich die Namen? Thymian Ok, hier haben wir ganz gewöhnlichen Thymian, aber er musste in die Sammlung, weil er hier gerade so …

Blackout?

Gerade haben wir noch Mittag gegessen, der Mann will spülen und der Wasserkocher geht nicht mehr. Kaputt? Ah, im Kühlschrank ist auch kein Licht, kein einziger Lichtschalter lässt irgendetwas heller werden und dann ist klar: Stromausfall. WLAN ist auch weg. Lucía, unsere Vermieterin kommt vorbei und sagt, dass im ganzen Dorf der Strom ausgefallen ist. Wenig später die Nachricht, dass ganz Nordspanien betroffenen ist. Der Nachbar will von der Koreanerin im Dorf gehört haben, dass auch Frankreich und Japan ohne Strom sind. Jetzt echt? Das fühlt sich komisch an. Wir sitzen vor dem Haus, lesen, in einem Buch. Was ist das jetzt? Ein Cyberangriff? Eine technische Großpanne? Und wir ahnen, wie abhängig wir sind von der technischen Versorgung. Lucia meint, Torralba sei ein guter Ort, um ohne Strom zu sein. Es wird noch ruhiger. Außerdem kochen wir mit Gas. Wasser ist auch noch da. Nach 5 Stunden ohne Strom gehe ich in Gedanken durch, was wir an Vorräten haben. Wenn wir rationieren, müsste man eine Weile damit zurecht kommen. Der Mann ist skeptisch. Was jetzt …