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Losgehen in Kolkata

…in der Frühe laufen wir los. Von Norden, nach Süden durch den alten Teil der Stadt. Es ist alles da und von allem viel: besonders laut durch ihr Hupkonzert sind die Fahrräder, Tuktuks, Motorräder und Busse, umgeben von Häusern aus der Kolonialzeit mit morbidem Charme, dazwischen Neubauten und Bretterverschläge, kleine Läden und Handwerksbetriebe. Männer und Frauen in Bewegung, aber gemächlich – ein anderes Tempo wäre in dieser Hitze nicht angemessen.

Die Stadt und ihre Menschen lesen lernen… langsam… wir sind ja erst am Anfang…

…und im Gehen immer wieder überrascht, dass ganze Straßenzüge unterschiedlichen Fachgeschäften gewidmet sind: da gibt es eine Straße, in der Töpfe, Pfannen, Küchenartikel oder Plastikschüsseln und Eimer in jedem kleinen Laden verkauft werden, in der nächsten Gasse sind es frisch gezimmerte Holzleitern, dann folgen alle Arten von geflochtenen Körben, darauf Säcke, Taschen und Netze. Es gibt sogar eine Reihe von Tresoraufarbeitungshandwerksbetrieben! (das Wort dafür wohl nur in der deutschen Sprache). Eine Ecke weiter reihen sich Eisenhandlungen aneinander, Rund- und Vierkant-Stahlstangen liegen in eigens dafür angefertigten Regalen. Dazwischen und an den Straßenecken sind oft die Garküchen zu finden. Der Duft, der frisch frittierten Teig- und Gemüsebällchen mischt sich mit all den anderen Gerüchen, die sehr präsent unseren ersten Weg durch diesen fremden Kosmos begleiten.

Gedicht im Bildgeschenk

Welche Lebenserwartung haben Alufolien, die einer Künstlerin als Farbpalette dienen? Wegwerfen? Zu schade! Ein zweites Leben in zwei Bildern finden und eine Verbindung zu Gedichten von Paul Celan, eine analoge Verwirklichung.

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Zweite Heimat: Untertage Bergwerkserie

Sich nur in weißen Farbräumen aufzuhalten oder an immer weißer werdenden Bildern zu sitzen, ist nicht aushaltbar, zu anstrengend und mitunter ausweglos erscheinend. So ist die in mir auftauchende Erinnerung an den anderen Pol des Seins wie eine Rettung. Auch das eine Innenreiseerfahrung: das Leben unter der Erde, im Bergwerk. Unter Frauen sein. Hitze, Schweiß und Körpersäfte. Adern, Erze, fließen, Blutbahnen, Verdichtungen, tiefer sinken, hinein, in Abgründe. 

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Sich nur in weißen Farbräumen aufzuhalten oder an immer weißer werdenden Bildern zu sitzen, ist nicht aushaltbar, zu anstrengend und mitunter ausweglos erscheinend. So ist die in mir auftauchende Erinnerung an den anderen Pol des Seins wie eine Rettung. Auch das eine Innenreiseerfahrung: das Leben unter der Erde, im Bergwerk. Unter Frauen sein. Hitze, Schweiß und Körpersäfte. Adern, Erze, fließen, Blutbahnen, Verdichtungen, tiefer sinken, hinein, in Abgründe. 

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Weiße Bilder
Sehnsucht nach Weite und Raum. Ein Versuch.

Woher kommen die Bilder, die wir malen? Wieso sollen es weiße Bilder werden?

Eine Ausgangserfahrung ist die Reise in Innenwelten: die Bewegung, mit klappernden Knochen durchs Unterholz streifen. Wege, die hochführen in eine heller werdende Welt. Kreidefelsen, Flechten, Steine, Wasser, Wolkennebel. Stehen am Rande des Sees. Knochenfrau mit langem Stab, in weiß aufgelöst, eins werden in dieser Fülle von Nichts. Pur. 
Und wie diesen Weg, dieses Sein sichtbar werden lassen im Bild, in Bildern?

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