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Wir sind viele…

Diese Sammlung von Lampen, gefunden in einer Gasse in Kolkatta war der Anfang für die Serie „Wir sind viele“. Es mag paradox klingen, aber es hatte und hat für mich etwas Entlastendes, wenn ich die Vielen von einer Sorte in ein Bild bannen kann – dann wird das Chaos, die Masse, das Unüberschaubare zum Muster oder zu einer Struktur. Und eine Schönheit entsteht in der Sammlung.

Im Spiegel…

Sehen und gesehen werden geschieht bei dieser Reise auf ganz unterschiedliche Weise. Da sind zunächst und andauernd die Blicke der anderen in diesem fremden Land; eine solche Wucht von betrachtenden Augen, dass ich anfangs manchmal unsichtbar sein wollte, weil ich nicht wusste, wie ihnen begegnen. Jetzt bin ich vertrauter und wechsle Blicke mit allen, die mir entgegenkommen. Kinder und alte Menschen schauen am unmittelbarsten, meist fließt ein Strahlen über das ganze Gesicht, ein Lächeln, das wir uns gegenseitig spiegeln. Dann werde ich immer wieder von Indern und Inderinnen gefragt, ob sie ein Foto mit mir machen dürfen. Bis heute habe ich nicht verstanden, warum das so ist. Eigentlich werde ich nicht gerne fotografiert, mag aber keine Bitte abschlagen und stelle mich also zur Verfügung für diese Bilder. Keine Ahnung, ob sie dann in den sozialen Medien landen oder wozu sie den Inderinnen sonst dienen könnten. Manchmal macht Tho dann Fotos von den Fotos, die von uns gemacht werden. Die dritte Ebene betrifft meinen Blick auf mich selbst, in der Welt der Fotografie entsprechen dem die …

Samensurium

Sie liegen am Strand, am Rand der Wege, unter Bäumen und Sträuchern. Samen, die mal was werden wollen. Oder andere Schönheiten. Ich bin sicher, sie wollen gesehen werden. In der klaren oder verschlungenen Form. Also kümmere ich mich darum. Hier sind sie. Vermutlich werden sie noch mehr.

Grüne Fülle

Es ist eine wunderbare Erholung für das Auge, aus dem Zugfenster blickend in unerschöpflichem Grün zu baden. Palmenstämme ragen zierlich aus dem grünen Wald, die hellgrünen Blätter der Bananenstauden leuchten und zwischendrin immer mal kleine Häuser, sie wirken wie zivilisatorische Reste am Rande, als bräuchte die Natur nur wenig Zeit, um alles zu überwuchern. Diese Vielfalt an Grüntönen und Pflanzenstrukturen umgibt uns auch im „Secret Homestay“ in Marari Beach in Kerala.

Jalis

Es gibt Jalis in allen Palästen und Tempeln der Mogul-Architektur und sie faszinieren mich aus zwei Gründen: kühlender Luftzug kann durch sie ins Gebäude geleitet werden. Und sie ermöglichen einen Blick nach außen, während der Blick nach innen durch sie versperrt wird. Die Muster wurden zunächst auf die Steinplatten aufgezeichnet, später dann durch Bohren, vorsichtiges Hämmern und Schleifen herausgearbeitet. Die potenziell unendlichen geometrischen Motive lassen sich auch als ein Verweis auf das Göttliche lesen. Beim Besuch des Palast von Udaipur habe ich Jalis gesammelt.