Alle Beiträge, Reisenotizen

Die zweite Reise

Es gab eine Unterbrechung im Reisefluss. Für mich waren es drei Wochen in Bremen, für Tho sieben Tage.

Seit dem 1. April sind wir wieder unterwegs. Mit dem guten alten Saab Cabriolet. Unser Ziel: Torralba de Ribota, eine Stunde südlich von Saragossa, Spanien.

Kleine Panne zu Beginn der Reise: die Batterie war leer und brauchte einen Fremdstart.

Es sollte eine gemütliche Anreise werden. Sieben Tag für die ganze Strecke. Zeit genug, um Städte, Kathedralen, Märkte und Museen anzuschauen.

Angefangen im Museum Centre Pompidou in Metz.

Das geschwungene Dach des japanischen Architekten Shigeru Ban überwölbt die röhrenartigen Galerien des Franzosen Jean de Gastines.

Beeindruckend ist die Ausstellung von Cerith Wyn Evans: „geliehenes Licht, durch METZ“

In dem langgestreckten Galerieraum gab es unterschiedliche Licht- und Toninstallationen, die durch die Spiegelflächen an den Seiten eine unendliche Erweiterung erfuhren. Und auch der Mann auf der Bank:)

Vermutlich ist die Wirkung der Arbeiten bei Dunkelheit noch stärker.

Um die Wahrnehmung des Lichts ging es auch in den Kathedralen, die wir besucht haben.

Kathedrale in Metz

Was ist ein anderes Reisen mit dem Auto. Immer wieder neu entscheiden können, welche Strecke wir fahren wollen. Anhalten können, wo wir wollen. Und dann ist uns Frankreich eben auch viel vertrauter, als es die Länder Asiens waren.

Der Weg führt uns durch die Auvergne, eine grüne Vulkanlandschaft. In dieser Gegend haben wir einige Sommerferien mit den Kindern und mit Freunden verbracht und auf einmal wollen wir es ganz genau wissen: wie sieht es wohl jetzt in Langeac aus? Kurzerhand wird die Route entsprechend geändert und wir können einen Kaffee in unserem Lieblingsort im immer noch existierenden „Le Central“ trinken.

Es ist alles noch da, die Allier, der Campingplatz (wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht geöffnet) und der Weiter Himmel, die Kirche und die Kuriositäten.

Während der Fahrt haben wir uns vorlesen lassen. Alle Entdeckung ist Lucy Fricke. In ihrem Roman das Fest beschreibt sie sehr humorvoll und berührend, was es für einen Mann bedeuten kann, 50 Jahre alt zu werden. Zudem enthält die Geschichte eine fantastische Geschenkidee für Menschen, gehobenen Alters. Sehr zu empfehlen!

wir haben dann gleich mit ihrer Geschichte die Töchter weiter gemacht. Da wird das Verhältnis zwischen Vätern und ihren Töchtern in verschiedenen Varianten geschrieben und außerdem geht es um eine Verdammt gute Frauen Freundschaft. Lohnt sich!

Es ist ja eine andere Anstrengung, jeden Morgen aufs Neue das Hotel oder die Ferienwohnung zu verlassen und weiter zu fahren. Also beschlossen wir, in Pau zwei Nächte zu bleiben.

Und dann endlich die Fahrt über die Pyrenäen. In Pau war es noch grau und neblig. Je höher wir kamen, desto mehr setzte sich die Sonne durch und oben auf dem Pass lag sogar noch Schnee.

Auf der spanischen Seite ging es abwärts und wir wollten vor allem einfach weiter um endlich anzukommen. Vorbei an Zaragossa, vorbei an Calatayud und nach einer Kurve, hinter einem Hügel kam das ersehnte Schild:

Und hier wohnen wir. Am Ende einer Gasse.

Genau die passende Wohnung für uns: alt, schief, mit Patina und Schönheiten. Ein Ort zum Da-Sein.