Tempelnachmittag mit Kotztüte
An einem Nachmittag landen wir bei unserem Spaziergang durch Jaipur in einem weitläufigen Garten. Still ist es hier, als wäre die Stadt plötzlich verschwunden. Auf der Wiese im Kreis Karten spielende Männer und Affen. Ganze Horden. Eine weitläufige Tempelanlage am Rande des Gartens. Die Menge der Schuhregale verrät, dass sie groß sein muss. Wir betreten eine Halle, in der eine entspannte Atmosphäre herrscht. Zum ersten Mal seit ich in Indien bin ein Raum, in dem fast ausschließlich Frauen sind. Sie sitzen oder lagern gemütlich in Gruppen am Boden, plaudern, ruhen, zeigen sich gegenseitig ihre Einkäufe. Einige wenige auf Stühlen. Sieht so aus, als würde hier irgendwann eine Veranstaltung stattfinden. Ein junger dürrer Mann geht mehrfach zu den Frauengruppen und will, dass sie aufstehen und sich auf die Stühle setzen. Warum das sein soll? Sie lächeln ihn amüsiert an, aber es rührt sich keine. Der junge Mann holt einen dicken Priester dazu, der versucht Kraft seiner Autorität mehr zu bewirken, löst bei den Frauen aber auch nur die Frage aus, wozu sie umziehen sollen. Ein Mann …