Ausflüge machen, ist herrlich! So richtig mit Übernachtung. Der Mann hat „Cuenca“ entdeckt. Es war ein Artikel in der FAZ, durch den er auf den Ort aufmerksam geworden ist. Ich hatte auch noch nie zuvor von dieser Stadt gehört.
Vorgestern sind wir morgens losgefahren. Schal und mehrere Jacken übereinander, damit wir bei 7° mit offenem Verdeck fahren können. In Molino de Aragon haben wir nach anderthalb Stunden Pause gemacht, um uns aufzuwärmen. Ein Dorfbäcker, wie man es sich vorstellt: jeder kommt vorbei, ein schneller Kaffee am Tresen oder ein lauschiger Dialog mit Kolleg:innen. Eine Bäckereifachverkäuferin, die sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zwischen Siebträgermaschine und Kaffee kochen, Baguette verkaufen und munteren Wortwechseln bewegt hat.
Danach sind wir mit geschlossenem Verdeck weiter gefahren, so dass Hände und Füße warm bleiben konnten.
Und dann Cuenca, so eine schöne Stadt! Unmöglich, sie nicht zu kennen! Gegliedert in Ober- und Unterstadt, viele schmale Gassen, alte und gut restaurierte Häuser, Kirchen, einen Plaza Major mit Kathedrale, zwei Flüsse, mehrere, Brücken, eine Fußgängerzone, keine Kaufhausketten, viele Bars und Cafés, noch nicht so viele Tourist:innen.






Außerdem gibt es eine ganze Reihe besonders gute und schöne Museen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der abstrakten Kunst der sechziger und siebziger Jahre. Untergebracht sind die Museen allesamt besonderen Orten. Die „Fondación Juan March“ zeigt ihre Arbeiten in den berühmten „hängenden Häusern“. Neben den Kunstwerken gibt es immer auch einen spektakulären Ausblick.



Tho und ich spielen bei Museumsbesuchen immer folgendes Spiel: die fünf uns am besten gefallenden Arbeiten fotografieren wir und tauschen die Ergebnisse hinterher beim Kaffee oder Wein aus. Immer mit dem 5. Platz beginnend bis zum 1. Platz.
Links ist Thos Auswahl, rechts meine:










Gustavo Torner war ein Sohn der Stadt Cuenca und hat ihr einen großen Teil seines Werkes vermacht. Die Arbeiten werden in der alten Kirche San Pablo gezeigt, eine passende Umgebung für seine Skulpturen und Bilder.



Schon bei der Ankunft in Cuenca haben wir „unsere“ Bar Sankt Antonin entdeckt. Genau dort gab es auch das abschließende Mittagessen am nächsten Tag. Außer uns saßen dort noch eine ganze Reihe anderer Stammgäste, die wir natürlich alle sofort wiedererkannt haben.

Bei unserer Rückfahrt nach Torralba de Ribota schien die Mittagssonne so kraftvoll, dass wir dieses Mal unsere Mützen aufsetzen mussten, um keinen Sonnenstich zu bekommen.

Eine Fahrt durch die zum Teil steilen Felsen der Meseta von Cuenca, dann durch die Hochebene von la Mancha und irgendwann waren wir wieder in unserer nun schon vertrauten weich geschwungenen Sierra de Amantes. Auf dem Schoß hatte ich den Zeichenblock parat liegen, um immer wieder in 15-Sekunden-Zeichnungen die wesentlichen Linien und Formen der Umgebung zu erfassen. Eine ganze Serie von Skizzen, die eine Inspiration für Landschaftsbilder sein können.

Abendliches Licht. Nachhause kommen ist herrlich!