Volver al Origen…
…zurückkehren an den Ursprung… … aus Erde geschaffen, zur Erde werden. Der Schoß der Erde… … Vielfalt der Weiblichkeit… … Schöpfungslust. … was sonst!
…zurückkehren an den Ursprung… … aus Erde geschaffen, zur Erde werden. Der Schoß der Erde… … Vielfalt der Weiblichkeit… … Schöpfungslust. … was sonst!
Pur werden. Erde. Aufgesammelt. Getrocknet und gesiebt. Zu feinem Staub. Mit Wasser lösen. Auf Papier. Nichts darstellen wollen. Da sein. Bewegungsspur. Dichte. Durchschimmern. Schicht um Schicht. Wieder auflösen. Anders verschieben. Ahnungslos. In letzter Runde aufreibend. Krumme und Gerade. In die Erde. Bezeugt. Das kommt dabei raus.
Die Frage könnte sein: wer ist mein Gegenüber?
Jede hat vermutlich ihre Erholungsstrategien, wenn es eng wird. Bei mir sind das Bilddiktate im Feld der Malerei. Wenn es also eine Pause braucht mit dem Versuch „einfache“ Bilder mit Erde zu malen, dann ziehe ich mir selbst geschriebene Zettel, auf denen Malanweisungen stehen, das sieht so aus: Und die setze ich dann um, mal auf einem Blatt, mal auf einer ganzen Reihe… und irgendwann geht es ohne Zettel frei weiter. Dabei entstehen Miniserien wie diese:
Hier kommt die zweite Rund mit Erde gemalt. Immer noch auf dem Weg, einfach, wesentlich zu werden.
Immer wieder anders… immer wieder neu beginnen. Die Erde hier in der Sierra de los Amantes ist rotbraun, krümelig, eisenhaltig, leuchtend… Sonne oder Regen können die Farbe intensivieren. Ich habe eine Tüte Erde mitgenommen für Bilder. Mit der Erde malend den Strukturen näher kommen… das Ziel in der Ferne ist die Einfachheit. Meine ersten drei Versuche sind ein Anfang des Weges. Einfach ist anders…
Die erste Woche in Torralba ist vollendet. Kaum war der Tisch mit den Malsachen aufgebaut, habe ich angefangen. Mit großen Formaten auf Papier. Gleich mehrere Farblandschaften… und ohne zu wissen, wo es hingehen soll, mich Schicht für Schicht vorgetastet… bis ich irgendwann nicht mehr weiter wusste. Also mal das Medium wechseln. Vom Großformat zum Kleingedruckten. Auf DIN A4. Flachdruck. Farbe auf die Platte walzen, vielleicht Teile abdecken, was auflegen, dann das Papier darüber, andrücken… sich überraschen lassen. Und dann noch eine und noch eine und noch eine Schicht…. eine ganze Serie lang im Wunder des Ausprobierens.
Vom Kansai-Airport mit der Nankai-Kuko Line bis zur Tengachaya Station, von dort mit der Sakaisuji Line bis zur Kitahama Station, weiter mit der Keihan Main Line bis zur Demachiyanagi Station. Japan begrüßt mich mit einer wunderschönen Bahnfahrt heraus aus der Bucht von Osaka bis nach Kyoto. Die Fahrt dauert zwei Stunden und spätestens als ich an der Kitahama Station in die Keihan Main Line umsteige, bekomme ich einen ersten Eindruck von japanischer Ästhetik und Lebensweise. Wir gleiten durch die Landschaft in einem Wagon der Elegant Saloon 8000 Series. Öffnen sich leise die Türen, hört man dezente Musik an jeder Station, Vogelgezwitscher. Die Menschen sprechen leise miteinander. Ein lautes Handygespräch wäre hier undenkbar, das merkt man sofort. Die Durchsagen werden durch die Polster gedämpft. Der Schaffner trägt die berühmten weißen Handschuhe und bewegt sich elegant durch die Gänge. Auf dem Boden fällt ein Stück Plastik auf. Sabi ist ein Ideal japanischer Ästhetik und meint die Schönheit natürlicher Patina und Alterung oder besser: die Schönheit im Laufe der Zeit. Durch den Gebrauch der Dinge werden sie schöner. …
Es waren noch sechs weiße Blätter übrig von diesem Block. Das Papier hatte meine Mutter mir vor vielen Jahren geschenkt. Ein eigenwilliges Papier, saugstark und mit rauer Oberfläche. Sechs Blätter ergeben drei Diptychons. Es ist heiß. Die Fensterscheiben scheinen zu glühen, die Klimaanlage schafft es nicht mehr. Das Land schafft mich, also werden es LandSchaften. Und dann war ich in erhitztem Schwung, zwei bereits bemalte Blätter noch mal umgedreht für letzte Reste.
In einem dreiteiligen Bild ausloten, wie sich diese Themen verbildern und verbinden lassen durch ein Zwischenstück, das beides kann…