Über das Zweitwichtigste haben wir bis jetzt noch nicht geschrieben, aber jetzt!
Natürlich gab es „Spannungen“ zwischen uns, wer darüber schreiben darf… die Lösung war dann nach ein paar mißtönigen Bemerkungen einfach: wir schreiben beide.
Wichtige Frage: Wo gibt es gutes Essen? Wo sind die Restaurants? Anfangs waren sie gar nicht so leicht zu entdecken, unscheinbare Türen oder Treppen in den ersten Stock… dafür aber ganz unmittelbar sichtbar: die unzähligen Garküchen am Straßenrand.
Und dann bestellen: Die wunderschöne Alphasyllabar-Schrift können wir nicht lesen und in den Garküchen gibt es meist überhaupt keine Karte. Das indische Englisch klingt für uns oft wie eine unverständliche Fremdsprache und anfangs wussten wir auch die Namen der Gerichte nicht. Also bleibt die Verständigung durch einen Fingerzeig auf den Teller des Gastes am Nebentisch – verbunden mit einem Nicken: das möchte ich auch – eine gute Variante.
Auf diese Weise kamen wir zu unserem ersten indischen Frühstück: Parathas = gebackene Brotfladen mit ein bisschen Kartoffelcurry. Herrlich!
In jedem noch so kleinen Restaurant gibt es in einer Ecke ein Waschbecken, bevor man sich an den Tisch setzt, werden die Hände gewaschen. Man isst hier mit der rechten Hand. Als Fremde werden uns freundlicherweise immer Löffel zum Essen dazu gelegt, manchmal gibt es sogar eine Gabel.
Die Speisen werden serviert, sobald sie fertig zubereitet sind, heiß dampfend landen sie auf dem Tisch. Was aber auch heißt: Da der Koch sich einer Bestellung nach der anderen zuwendet, bekommen wir unser Essen eben auch nacheinander… Getränke kommen ebenfalls irgendwann.
Im Angebot der bengalischen Küche sind überraschend viele Hühnchen- und Lammgerichte und gar nicht so viel Vegetarisches, wie wir dachten.
Auch überraschend: Bestellt man grünen Salat, so bekommt man ein kleine Platte mit Gurkenscheiben, Zwiebelringen, Peperoni und einem Limettenviertel – insgesamt tatsächlich recht grün, das Ganze.
Typisch für Kolkata sind die Kati-Rolls mit allen möglichen Füllungen: Ei, Käse, Hühnchen oder Lamm. Sie scheinen Verwandte unserer türkischen Rollos zu sein, allerdings gänzlich gemüsebefreit, dafür mit köstlich scharfer Soße.
Besonders schön ist immer der Abschluss einer Mahlzeit: ein Tellerchen mit Fenchelsamen und Zuckerstückchen wird mit Zahnstochern gereicht.