Die Architektur ist hier ganz anders als in Rajasthan. Typisch für Kerala sind die Häuser mit Satteldach.
Die Bauweise mit großen Veranden und den schrägen Dächern ist speziell darauf ausgelegt, dem starken Monsunregen standzuhalten, der für diese Region in Südindien charakteristisch sind.
Mal zu besseren Vorstellung: Während es in Bremen pro Jahr etwa 1000 mm Niederschlag gibt, sind es in Kerala im Durchschnitt 3000 mm von Ende Mai bis in den November.
Meist ist das Dach lediglich auf Säulen gesetzt und gänzlich ohne Seitenwände. Wäsche wird dort getrocknet oder man trifft sich abends, wenn es lauschiger wird im Hängesitz und schläft vielleicht hier, um nur keinen frischen Luftzug zu verpassen.
Unsere Wohnung in Kochi befindet sich tatsächlich auch in einem solchen Haus und wir nutzen die Dachterrasse zum Wäschetrocknen und zum Yoga machen.
Mittlerweile finden sich bei neueren Bauten auf den Schrägdächern gelegentlich auch Sonnenkollektoren
Insgesamt wird in Kochi viel gebaut. Von der Architekten-Villa bis zu Hochhäusern ist alles dabei.
Von der Formensprache erinnern die Gebäude teilweise an Le Corbusier, der auch in Indien stilbildenden für eine ganze Generation von Architekten war, da er die Planstadt Chandigarh im Norden Indiens entworfen hat.
Und manches ist einfach kitschige Architektur.