Mit dem Fahrrad auf kleinen Wegen durch die Landschaft in Tràng An zu fahren, ist für mein Gärtnerinnenherz eine große Freude.
Natürlich gibt es viel Landwirtschaft mit Reisanbau, auch wenn das, weil hier Winter ist, nicht danach aussieht, weil die jungen Setzlinge noch unter Plastikplanen vorgezogen werden.
Dann gibt es hier Bäume und die dazugehörigen Früchte, die ich noch nie in echt gesehen habe.
Besonders schön: der Jackfruchtbaum, ein echter Alleskönner!
Bisher kannte ich die Frucht nur als Fleischersatz, wofür das Fruchtfleisch seit 2016 nach Europa exportiert wird. In Asien findet alles an diesem Baum Verwendung: aus dem Holz werden Musikinstrumente geschnitzt, die Nüsse der Frucht lassen sich geröstet essen, Das Fruchtfleisch passt zu Currys, unreif wird es zu Pickles verarbeitet. Und das Holz liefert gekocht den gelben Farbstoff für die Roben der buddhistischen Mönche. Blätter, Rinde, Wurzeln, Samen und Milchsaft werden zu Medizin verarbeitet.
Und die pickligen Früchte sind richtig groß, man braucht Kraft und ein starkes Messer, um sie aufzuschneiden.
Es beeindruckt mich, mit welcher Sorgfalt die Hausgärten angelegt sind und gepflegt werden.
Wenn ich die kleinen Salatpflanzen sehe, dann frage ich mich, ob die hier keine Schnecken haben, die Kohlköpfe stehen so satt, als könne ihnen kein Kohlweißling etwas anhaben und überhaupt sieht das Ganze nach gärtnerischem Können aus.
Die liebevolle Sorgfalt geht noch weiter, erstreckt sich auf jede noch so kleine Möglichkeit, Salate und anderes Gemüse vorzuziehen, egal ob im Topf, auf einem Flecken Erde vor dem Haus oder neben der Mauer.
Der Blick aus einem unserer Zimmerfenster geht in den Nachbarsgarten und meine Hände bekommen Sehnsucht nach Erde, wenn sie das täglich Wachsen auf den Beeten verfolgen.
Aber in Deutschland ist ja auch noch Winter…. also Geduld.