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Fremd sein 1: grundsätzlich

Ist ja klar, wie soll es anders sein, wenn wir in einem fernen Land ankommen… alles neu, so viele Eindrücke, Fragen und Anforderungen.

Jep, fühlt sich nicht immer gut an, das Fremdsein.

Nicht zu wissen, wie so etwas selbstverständliches wie Busfahren geht. Oder wo Toiletten zu finden sind. Aber auch: immer auffallen in den Straßen als Fremde, nicht sicher fühlen, wie Blickkontakt sein kann oder Begegnung. Oder basal: was es hier zum Frühstücken gibt und so weiter…

Wie die eigene Resonanz dazu ist? Ich bin überrascht, wie sehr ich hier unentwegt nach Orientierung suche, um nur nicht ausgeliefert zu sein oder verloren zu gehen in dieser fülligen Fremde. Und deswegen keine Gelegenheit auslasse, mir vertraute Momente zu schaffen.

Wie das geht? Indem Tho und ich ein zweites Mal durch die gleiche Straße gehen, indem wir denselben Obsthändler aufsuchen, der uns beim letzten Mal schon so prachtvolle Zimtsäpfel verkauft hat und sich an uns erinnert. Genauso wie der Wirt des Straßenimbiss, bei dem wir abends essen. Was auch hilft: mich auf Google Maps immer wieder versichern, wo wir sind, sodass ich langsam ein Gefühl von der Stadtstruktur entwickle.

Also, wir kosten jeden Tag Kolkata ein Stück weiter: Das erste Mal indisch frühstücken, das erste Mal TukTuk fahren, das erste Mal einen Laden finden, in dem man Bier kaufen kann (garnicht so leicht hier!), das erste Mal online Zugtickets buchen (auch ein Geduldsjob)…

Jetzt, nach 8 Tagen gibt es schon Momente einer kleinen Liebe für diese verrückte Stadt.

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