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Die 27-Stunden-Erfahrung

Bi ist für unsere Unterbringungen verantwortlich, ich für unsere Mobilität, so der Deal.

Von Patna bis nach Jaipur sind es etwas über 1.000 Kilometer. Da alle Züge ausgebucht sind, fahren wir mit dem Bus. Ich habe einen A/C Sleeper für uns gebucht, einen Schlafbus mit Klimaanlage. Riskant. Das kann für den Mobilitätsbeauftragten Abzüge in der B-, wenn nicht gar A-Note geben. Fazit vorab: es war eine Erfahrung.

Da auf den Voucher unterschiedliche Abfahrtsorte angegeben waren, was dem Mobi-Beauftragten zu spät auffiel, standen wir zunächst am Rande einer sechsspurigen Ausfallstraße.

Professionelle Mobis bleiben hier gelassen: Eben ein Tuk-Tuk finden und dem Fahrer den Weg durch Patna weisen, weil er die Schrift auf meinem Handy nicht lesen kann. Geht doch.

Der richtige Abfahrtsort ist die Zentrale von „Panwar Travels“, eine abgerockte Garage. Auf dem Firmenschild zeigt mir Bi das Bild eines sehr modernen Busses.

Der Bus kommt ca. 1 Stunde zu spät und vor uns steht ein Fahrzeug, das, nun ja, fährt. Was will man mehr.

Was nun folgt, wiederholt sich später an jeder Einstiegsstation. Ein mächtiges Tamasha: Koffer rein, Koffer raus. Geschrei, Wechsel des Schlafplatzes, Matratzenaufbau im Gang für ungeplante Mitfahrer. In der Fahrerkabine sitzen irgendwann sechs weitere Fahrgäste. Das ist dabei unsere Perspektive auf das Geschehen:

Mit 1 1/2 Stunden Verspätung geht es los. Von Motoren habe ich ja keine Ahnung, aber irgendwas stimmt da mit der Kupplung nicht. Im zweiten Gang zittert der ganze Bus gewaltig. Der Fahrer braucht immer eine Weile bis der Gang drin ist. Keine Federung. Wir spüren jeden Stoß.

Der Bus rumpelt so durch die Stadt, über das Land in die Nacht und füllt sich mit jeder Einstiegsstation bis auf den letzten Platz mit jungen Leuten.

Mobi registriert, dass wir einen ziemlichen, besser großen, Umweg fahren. Sozusagen in Gegenrichtung. Eher ein Detail. Der Ausblick ist ja interessant.

Nach knapp acht (sic!) Stunden machen wir unsere erste Pause an einem idyllischen Ort.

Tatsächlich kommt ein neuer Fahrer an Bord. Neue Fahrer, neue Gewohnheiten. Dieser gibt bei jedem Überholmanöver mit seiner Hupe ein kleines Konzert in die Nacht. Dieses mischt sich mit den Handys unserer Mitreisenden, die über Lautsprecher Reels sehenhören. Gern auch den gleichen mehrfach hintereinander. Aber die Aussicht…, ach nee ist ja dunkel. Wir dösen dahin.

Am Morgen dann eine Frühstückspause, aber weit und breit nix zum Frühstücken. Tut auch mal gut. Wir essen ohnehin zu viel.

Dann noch sechs Stunden. An unserem Fenster zieht die Landschaft vorbei.

Nach 27 Stunden, übrigens ziemlich pünktlich, stehen wir in Jaipur. Bi spricht von einer einmaligen Erfahrung!

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