Obwohl Tamil Nadu genau wie Kerala im Süden Indiens mit jeder Menge Monsunregen umgehen muss, ist die Architektur eine ganz andere.
Egal ob auf dem Land oder in der Stadt, alle neueren Häuser haben Flachdächer, die Dachterassen sind wegen des Regens vermutlich mit Abflussmöglichkeiten ausgestattet.
Auf dem Land kann man noch die traditionelle Bauweise mit Palmblättern bei kleinen Wohnbehausungen sehen – und nur bei diesen Gebäuden finden sich Satteldächer, bei denen der Regen gut ablaufen kann. Die Dächer erinnern an unsere Reetdächer.
Es gibt auch aus Kokospalmwedeln kunstvoll geflochtene Wände und Dächer.
Diese Dächer halten nicht ewig, aber wir sehen auf unseren Fahrten übers Land entweder den Verfall oder das Abdichten durch übergezogene Plastikplanen oder durch Wellblechdächer.
Vermutlich wird diese Form der Hausbaukunst verloren gehen.
Typisch für die Wohnbauten in und um Pondicherry ist die Freude der Bewohner:innen an kräftigen Farben. Stadtviertel wie Dörfer wirken freundlich, bunt und einladend.
Durch die 1 – 5 Treppenstufen gibt es einen halböffentlichen Raum, der als Begegnungsort in den etwas weniger heißen Spätnachmittagsstunden gerne genutzt wird. Häufig wird unter der Treppe eine Abflussrinne geführt.
Die Bedeutung des Baumbestands in der Stadt für frischere Luft und gemäßigte Hitze durch den Schatten erleben wir im Altstadtteil von Pondicherry jeden Tag aufs Neue mit Genuss.