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Auszeit und Zukünfte

Die letzten drei Tage das Bett hüten. Schniefend und hustend. In Udaipur. In unserem hellen, weißen Zimmer mit Blick auf den See und die weißen Paläste.

Das mit der Zeit wandernde Licht und die Schatten auf der Wand, klingelnde Glocken vom Tempel gegenüber, die leise tuckernden Touristenboote auf dem See und Vogelschreie.

Abends werden sie abgelöst von Puja-Chören und den sehnsüchtig klingenden Männergesängen, die sich mit Gitarre begleiten…von mehreren Dächern gleichzeitig, mal wieder ein Sound-Tamasha. In Udaipur ist jedes Haus um den See ein Hotel mit Restaurant und Rooftop.

Tagsüber schlafen, nachdenken oder lesen. Zum Thema „Zukunft“. Weil die Nachrichten aus aller Welt nicht eben hoffnungsfroh stimmen. Weil immer wieder die Frage auftaucht, ob es einen Unterschied macht, wenn wir die Zukunft nicht nur als düstere Gegend, als Katastrophenszenario beschreiben, sondern als einen Raum wahrnehmen, in dem sich eine Vielfalt an Möglichkeiten ereignen können. Warum sind dystopische Geschichten so viel häufiger als utopische? Und schaffen unsere Bilder von der Zukunft die entsprechenden Wirklichkeiten?

Zu den Fragen finden sich Bücher (was für ein Glück, dass in einer digitalisierten Welt ein Buch sofort bestellt werden kann und vorliegt!).

Wir lesen den „Zauber der Zukunft“ von Matthias Horx und von Florence Gaub „Zukunft. Eine Bedienungsanleitung“.

Irgendwie wird beim Lesen dieses Zimmer ein Ort jenseits aller geographischen Koordinaten… eher eine Art Sammlungsraum, ein Denk- oder Freiraum. Aufregend weitläufig…

Und abends vor dem Lärm flüchten: Kopfhörer auf und abtauchen in Filmwelten. „Die letzte Reise“ mit Christiane Hörbiger beantwortet die Frage nach der persönlichen Zukunft auf sehr würdevolle Art und Weise. (ist gerade bei 3sat in der Mediathek).

Morgen geht die Reise wieder draußen weiter. Mit Vespa. Ja!

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