Patna liegt am Ganges. In der Stadt leben etwa 1,8 Millionen Menschen, in 25 Jahren sollen es ungefähr 5,1 Millionen sein. So in etwa.
Wir waren heute am Ganges, am Mahatma-Gandhi-Ghat. Ghat nennt man hier eine zum Fluss hinunterführende Treppe. Auch hier steht ein kleiner Tempel.
Der Fluss ist nur noch eine fließende Kloake, nur noch ein Stück Infrastruktur, einer der dreckigsten Flüsse auf der Erde. Vermutlich aus Platzgründen hat man in den Ganges hinein eine Hochstraße gebaut, vier- bis sechsspurig. Um die Ecke wird schon die nächste Hochstraße durch die Stadt gezogen, eine Metrolinie entsteht.
Und dennoch schwimmt nunmehr seit 23 Millionen Jahren der Gangesdelfin durch diesen mächtigen und heiligen Fluss. In der Mythologie der Hindus reitet die Göttin Ganga auf einem Flussdelfin.
Gangesdelfine sind praktisch blind, schwimmen auf der Seite und tasten sich mit ihrer Schwanzflosse am Grund entlang. Sie sind Einzelgänger und jagen über Echolotung. Sie haben eine sehr lange Schnautze, hervorstehende Zähne und blinde Augenhöhlen. 5.000 Exemplare sollen noch im Ganges leben.
Ein Überlebender, trotz der Jagd auf sie, Staudämmen, Fabriken, Kraftwerken, Schifffahrtsrouten, Unmengen von Abwässern und Plastik sowie der Asche der Verbrannten.
Bi und ich lesen am Ufer des Ganges in einem Artikel von Fritz Habekuß aus der ZEIT (7/2024) über den Gangesdelfin.
Vor uns repariert ein Junge seine Netze im Ganges, dem heiligsten Fluss der Hindus.