In der Farbenlehre haut das so nicht hin, aber im echten Leben ist es so: wenn Erde und Wasser zusammenkommen – dann wird es grün… und was für eine Vielfalt von Farbtönen.
Im Park des Monasterio de San Piedra konnten wir das bestaunen. Ein riesiges Gelände, der Weg führt teils auf Wegen, teils auf Treppen in Schluchten hinab, vorbei an Wasserfällen, die in kleine Seen und Flüsse münden, sich entlang schlängeln an Wiesen und durch Waldstücke. Wir kommen an versteckten Höhleneingängen vorbei und müssen durch Tunnel gehen, um schließlich wieder am Kloster anzukommen.
Vor ein paar Monaten hat das Grün, das überbordende pflanzliche Wachstum in Kerala, mich zu einer Fotoserie inspiriert. Dieses Mal ist es die Verbindung von Wasser und Erde. Von fließendem und festem Dasein. Diese Unmengen von grünen Schattierungen…







Ein Fest für die Sinne! Und dann noch das Glucksen und Gluckern des fließenden Wassers, das Brausen der Wasserfälle, oft schon zu hören, bevor wir den Wasserfall überhaupt sehen.
Im vergangenen Jahr hat es hier mehrmals extremen Regen gegeben, was dazu führte, dass sämtliche Wasserfälle zum Fluss Piedra innerhalb kürzester Zeit über die Ufer traten und teilweise Wege, Böschungen und Pflanzen mitgerissen haben. Vieles wurde von der Parkverwaltung restauriert, manche Wege sind noch nicht wieder begehbar.


Das ruhiger fließende Wasser in den alten Fischteichen hat ganz andere Farben als das herabfallende Wasser, es changiert zwischen grüngrauen und bläulichen Tönen. Und wenn dann noch die Sonne darauf fällt…



Vor lauter Fotografieren bleibe ich immer hinter den Männern zurück. Ben ist für eine Woche zu Besuch hier und in regelmäßigen Abständen warten die beiden, bis ich wieder aufgeholt habe.


Am meisten fasziniert hat mich der Blick auf das Wasser: gleichzeitig auf den Grund zu schauen und die Spiegelungen von Himmel und Umgebung wahrzunehmen.







Zuletzt dann noch das Ziesterzinserkloster. Eine riesige Anlage aus dem zwölften Jahrhundert, allerdings im 19. Jahrhundert als Kloster aufgegeben, schließlich an einen Privateigentümer verkauft. Heute gibt es hier ein Hotel in einem Teil des Klosters, die Kirche steht nur noch teilweise, allerdings kann man noch die schönen Fensterfüllungen aus dünnen Alabasterscheiben sehen, die hier so typisch sind.

Der mittelalterliche Kreuzgang, der Speisesaal und der Wärmeraum für die Mönche sind noch erhalten.



In einem Seitengebäude gibt es eine Ausstellung über die hiesigen Weine und Rebsorten. Natürlich haben auch die Mönche über die Jahrhunderte regelmäßig Wein gekeltert.

Die Weine hier sind köstlich, wir probieren uns durch die verschiedenen Bodegas, seitdem wir in Torralba leben.
Zum Glück gibt es auf dem Klostergelände auch ein Restaurant. Nach Wanderung und heiligen Hallen brauchen auch wir eine Stärkung. Fest und flüssig.
Wie wäre es, wenn ich in meiner malerischen Forschung vom Element Erde zum Element Wasser wechsle? Ich werde es ausprobieren.