Das kleine Pushkar liegt um einen See im Vorland der Wüste Thar im Aravalligebirge. Die Stadt ist indienweit bekannt als heiliger Ort. Jede/r Hindi sollte in seinem Leben den einzigen Brahma Tempel in Indien besucht haben, hier in Puskhar.
Der Ort ist auch ein Basar. Hier treffen Gläubige, Tourist:innen und internationale Freaks aufeinander. Heiligkeit neben Yoga, Raves und Kameltouren in der Wüste.
Überraschend schöne Produkte in den Gassen: Schmuck, Kleider, Hemden, Taschen, Hosen, Tücher. Westliche Wiederverkäufer. Restaurants, Hotels, Cafés, sogar ein französisches mit Croissants.
Wir verbringen hier sieben Tage und Nächte, in erster Linie oben in unserem „Hotel Paramount Palace“.
Das Paramount liegt über der Stadt, „the best view in town“ steht am Eingang, hoch am Hang gelegen, ein verwinkeltes Haus, enge Treppen, Zimmer mit kleinen Balkonen, Rundbögen und Säulen. Die Wände leuchtend blau, grün, pink und orange gestrichen. Die Dachterrasse mit schönen und kitschigen Tüchern abgehängt.
Hier sind wir eigentlich immer und die einzigen Gäste. Hier chillen, spielen (unser sehr ernsthafter Scrabblewettbewerb hat begonnen, ich führe 2:1) und essen wir. Der erste Ort der völligen Entspannung nach vier Wochen.
Hier oben ist es schattig und angenehm heiß, bis es abends mittlerweile pulloverkalt wird.
Von hier schauen und hören wir auf das Treiben in der Stadt: Ein Feuerwerk in der Nacht, eine Hochzeit ein paar Dächer weiter, das Glocken- und Flötenspiel bei Sonnenaufgang. Das morgendliche Stimmenwirrwarr in der Schule nebenan.
Die Affen, die mit beeindruckender Geschwindigkeit über die Dächer poltern, manchmal über unsere Terrasse huschen und neben mir sitzt plötzlich der beeindruckende Chef des Rudels.
Religiöse Brass-Orchester, die uns nerven, einfach nur nerven mit ihrem schrägen Sound. Da hilft kein Durchatmen.
Das Essen hier oben ist köstlich. Sadhu und Nandu zaubern in ihrer kleinen Küche von morgens bis abends. Bi guckt ihnen dabei über die Schulter.
Und manchmal ist es dann auch still, einfach nur still auf der Terrasse. Es passt dann zu diesem Ort, dass uns Sadhu anstatt eines Chai einen Lassi anbietet, einen „Spezial-Lassi“, einen „Bhang-Lassi“; „easy, middle or strong“.