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Sie lässt mich nicht los, diese Erde. Ein weiterer Versuch, einfach zu werden. Laufen lassen, das Wasser über die Erde. Spuren verfolgen. Verdichtungen. Lücken. Die Landschaft entsteht in der Bewegung. Schicht um Schicht. Die Erde folgt dem Wasser.

Volver al Origen…

…zurückkehren an den Ursprung… … aus Erde geschaffen, zur Erde werden. Der Schoß der Erde… … Vielfalt der Weiblichkeit… … Schöpfungslust. … was sonst! Und wie so oft, tauchen Themen in Varianten gleichzeitig auf, zum Beispiel hier: https://www.instagram.com/p/DJwyVv0P6tg/?igsh=MWxzNHRvNHJjazk1ZQ==

Erde, Erde, werde! – Teil 3

Pur werden. Erde. Aufgesammelt. Getrocknet und gesiebt. Zu feinem Staub. Mit Wasser lösen. Auf Papier. Nichts darstellen wollen. Da sein. Bewegungsspur. Dichte. Durchschimmern. Schicht um Schicht. Wieder auflösen. Anders verschieben. Ahnungslos. In letzter Runde aufreibend. Krumme und Gerade. In die Erde. Bezeugt. Das kommt dabei raus.

Das leere Spanien

Wir wohnen in Torralba de Ribota. Unser Dorf liegt in Aragón und Aragón liegt im „leeren Spanien“. Die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Aragón (Bundesland) ist Saragossa, eine Stadt mit rund 700.000 Einwohnern, eine knappe Autostunde von uns entfernt. Die eine Hälfte der Aragónes:innen lebt dichtgedrängt in Saragossa, etwa die andere Hälfte – genauer 600.000 – lebt auf einem Gebiet das größer ist als die Niederlande (wo 17 Millionen Menschen leben). Eine gewaltige Menschenleere. Der Moncayo ist über 2.300 Meter hoch. Schon von weitem taucht er majestätisch am Horizont auf, er scheint über die Landschaft und die Menschen zu wachen. Auf seinem Gipfel laufen drei ehemalige Königreiche der Iberischen Halbinsel zusammen: Navarra, Kastilien und Aragón. Von hier Oben überblicken wir einen Teil der Meseta, bei gutem Wetter sieht man die ersten Ausläufer der Pyrenäen und das breite Ebrotal. Das ist aber nur ein Teil des „leeren Spanien“, das insgesamt den fünf Autonomen Gemeinschaften Kastilien-La Mancha, Kastilien und Léon, der Extremadura, Aragón und La Rioja entspricht. Das sind 268.083 Quadratkilometer. Ohne ein Stückchen Küste, stattdessen meistens beträchtlich …

Schau mir in die Augen,…

Jede hat vermutlich ihre Erholungsstrategien, wenn es eng wird. Bei mir sind das Bilddiktate im Feld der Malerei. Wenn es also eine Pause braucht mit dem Versuch „einfache“ Bilder mit Erde zu malen, dann ziehe ich mir selbst geschriebene Zettel, auf denen Malanweisungen stehen, das sieht so aus: Und die setze ich dann um, mal auf einem Blatt, mal auf einer ganzen Reihe… und irgendwann geht es ohne Zettel frei weiter. Dabei entstehen Miniserien wie diese:

Der Weg nach Aniñon – und viele Weggefährten

Bis zu unserem Nachbardorf Aniñon sind es knapp 4 km, ein ziemlich direkter Wanderweg über die Hügel. Hier wächst viel. Klar, ist ja auch Frühling. Wir wollen wissen, wer hier alles mitmischt im bunten Wegsaum. Also los mit „picture this“, die Pflanze in den Bildfokus nehmen, klick, schon läuft die Erkennungsapp, zack, das Ergebnis steht fest, es handelt sich um…und dann steht da nicht nur der Name, sondern auch die Gattung und der Familienname. Diese Pflanzenwelt ist bunt und die jeweiligen Namen sind mindestens genauso schön und oft überraschend, deswegen sollen sie undbedingt genannt werden! Dann kommen noch die Geschichten dazu, die Verwendung, Heilkräfte und symbolischen Bedeutungen…also los. Machen wir uns auf den Weg. Diese etwas unscheinbare, aber sofort stachelig daher kommende Pflanze war eine der ersten Begegnungen. Flammen-Adonisröschen Was für ein großer Name für so kleine Blumen, die man fast übersieht. Kann aber auch brennendes Teufelsauge oder feuerrotes Blutströpfchen heißen. Wer macht eigentlich die Namen? Thymian Ok, hier haben wir ganz gewöhnlichen Thymian, aber er musste in die Sammlung, weil er hier gerade so …

Blackout?

Gerade haben wir noch Mittag gegessen, der Mann will spülen und der Wasserkocher geht nicht mehr. Kaputt? Ah, im Kühlschrank ist auch kein Licht, kein einziger Lichtschalter lässt irgendetwas heller werden und dann ist klar: Stromausfall. WLAN ist auch weg. Lucía, unsere Vermieterin kommt vorbei und sagt, dass im ganzen Dorf der Strom ausgefallen ist. Wenig später die Nachricht, dass ganz Nordspanien betroffenen ist. Der Nachbar will von der Koreanerin im Dorf gehört haben, dass auch Frankreich und Japan ohne Strom sind. Jetzt echt? Das fühlt sich komisch an. Wir sitzen vor dem Haus, lesen, in einem Buch. Was ist das jetzt? Ein Cyberangriff? Eine technische Großpanne? Und wir ahnen, wie abhängig wir sind von der technischen Versorgung. Lucia meint, Torralba sei ein guter Ort, um ohne Strom zu sein. Es wird noch ruhiger. Außerdem kochen wir mit Gas. Wasser ist auch noch da. Nach 5 Stunden ohne Strom gehe ich in Gedanken durch, was wir an Vorräten haben. Wenn wir rationieren, müsste man eine Weile damit zurecht kommen. Der Mann ist skeptisch. Was jetzt …

Reise nach Cuenca

Ausflüge machen, ist herrlich! So richtig mit Übernachtung. Der Mann hat „Cuenca“ entdeckt. Es war ein Artikel in der FAZ, durch den er auf den Ort aufmerksam geworden ist. Ich hatte auch noch nie zuvor von dieser Stadt gehört. Vorgestern sind wir morgens losgefahren. Schal und mehrere Jacken übereinander, damit wir bei 7° mit offenem Verdeck fahren können. In Molino de Aragon haben wir nach anderthalb Stunden Pause gemacht, um uns aufzuwärmen. Ein Dorfbäcker, wie man es sich vorstellt: jeder kommt vorbei, ein schneller Kaffee am Tresen oder ein lauschiger Dialog mit Kolleg:innen. Eine Bäckereifachverkäuferin, die sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zwischen Siebträgermaschine und Kaffee kochen, Baguette verkaufen und munteren Wortwechseln bewegt hat. Danach sind wir mit geschlossenem Verdeck weiter gefahren, so dass Hände und Füße warm bleiben konnten. Und dann Cuenca, so eine schöne Stadt! Unmöglich, sie nicht zu kennen! Gegliedert in Ober- und Unterstadt, viele schmale Gassen, alte und gut restaurierte Häuser, Kirchen, einen Plaza Major mit Kathedrale, zwei Flüsse, mehrere, Brücken, eine Fußgängerzone, keine Kaufhausketten, viele Bars und Cafés, noch nicht so viele …