Um die Ecke: der Markt
4,5 Millionen Menschen wollen täglich mit Nahrung versorgt werden in Kolkata. Diese Größenordnung finde ich schwer vorstellbar. Wie soll das gehen? Es ist ja keinesfalls so, dass es in der Stadt oder an den Ausfallstraßen große oder überhaupt Supermärkte gäbe wie bei uns, sondern hier wird fast alles Lebensnotwendige auf den Märkten eingekauft, die es in jedem Viertel gibt. Nur noch mal als Vorstellungshilfe zur Größe Kolkatas: es gibt 144 durchnummerierte Wards (Stadtteile) mit 18.000 – 100.000 Bewohner:innen. (Den Wiener:innen unter uns dürfte das vertraut sein, an der Nummer des Stadtteils weiß man sofort, woher jemand kommt.) Natürlich mögen wir den Markt bei uns um die Ecke im Ward 51 besonders gern. Ab circa 6:00 Uhr, wenn es hell hier wird, werden die Plätze aufgebaut. Stände gibt es nie, die Ware wird auf dem Boden ausgebreitet, oft liebevoll sortiert und gestapelt. Ein Fest fürs Auge, so viele leuchtende Farben, so viel frisches Grün! Und natürlich ganz schön viele Fragezeichen? Was sind das für Gemüsesorten, die da neben den Auberginen, Gurken und Blumenkohlen liegen? Da muss …