Reisende sein
Heute ist der letzte Tag unserer gemeinsamen Sabbatical-Reise. In Kolkata gestartet, schließen wir mit der Jazz Baltica am Timmendorfer Strand ab. Größer kann die Spannweite kaum sein. Jetzt noch einmal aufs Ganze schauen. Und Puzzlestückchen einsammeln. Das, was ich von hier aus schon sehen kann. Reisen, ein spezifischer Modus. Ich erinnere mich. An früher. Da bedeutete Reisen vor allen Dingen das Aufbrechen, das Losziehen, die Neugier auf das Unbekannte, so stark, dass gar keine Zeit für ein Ankommen blieb, weil es immer schon weiter ging, in das nächste Abenteuer. Und bei dieser Reise? Der Anfang in Kolkata war zunächst einmal von allem viel! Farben, Gerüche, Geräusche, Menschenmassen, Reichtum und Armut. Faszination und Überforderung, fremd sein und langsam herausfinden, wie Leben hier geht. Und dann immer wieder von vorne dieses Spiel: von fremd in vertraut umwandeln. Jedes neue Zimmer. Die Straße. Das Viertel. Den Ort. Ankommen. Das Hotelzimmer betreten. Der Blick aus dem Fenster. Den Platz für den Rucksack finden. Einen Tisch oder Nachttisch, sofern überhaupt vorhanden, mit Skizzenheft, Stift und I-Pad ausstatten, die Bettseiten aufteilen. …